Freitag, 31. Oktober 2014

Interview mit Gordon Gross



heute mal wieder ein Interview, ein paar Fragen an Gordon Gross. Ich habe Gordon auf Flickr  entdeckt und war begeistert von seinen Fotografien. Er zeigt besonders seine Stadt Berlin von einer sehr gelungenen Seite aber auch andere Themen stellt er gekonnt dar. Schaut euch seine Bilder und seine Antworten an und beurteilt selber. Viel Spaß.

mehr von Gordon Gross findet ihr auf Flickr, Instagram, auf seiner Homepage und auf Pickmotion



Wieso fotografierst du eigentlich?
Es macht mir Freude, die Struktur, die Idee eines Bauwerkes, eines Gegenstandes oder eines Moments zu erkennen und im Bild festzuhalten. Es ist geht mir dabei um den Blickwinkel oder den Augenblick, in dem es schön oder sogar einzigartig ist. 




Gibt es etwas, das Du eigentlich fast genauso gut kannst?
Ja.

Du hast die freie Wahl und noch eine Auslösung bevor deine Kamera sich in glühende Scheisse verwandelt: Welchen Menschen würdest Du in diesem Augenblick fotografieren wollen? Bild wird natürlich wireless auf irgendein Cloud-Device übertragen. Du kannst es also nachbearbeiten, verwenden etcpp.
Meine Frau und meine Kinder werden diesen Augenblick hoffentlich überstehen. Deshalb will ich nicht sie fotografieren, sondern einen Profi, der genau die Emotion in seinem Gesicht rüberbringen kann, die mir in diesem Moment in den Sinn kommt. Also Leonardo Di Caprio oder Robert De Niro.

Deine erste eigene Kamera war?
Canon EOS 500. Damit habe ich sehr gern fotografiert. Aber erst die Olympus PEN weckte die Leidenschaft in mir, ein Fotograf zu werden.

Kannst du eigentlich Menschen schön ablichten, die dir absolut unsympathisch sind?
Ja, wenn die Kunst zum Handwerk wird, entdecke ich auch die schöne oder faszinierende Seite an Menschen, die mich sonst nicht überzeugen.

und bist du heute hauptberuflich Fotograf?
Nein. Ich fotografiere nur in meiner Freizeit.




Das Beste an der Fotografie ist in deinen Augen…?
dass ich aus dem großen Ganzen die Ansichten oder Momente herauslösen und aufbewahren kann, die mich am meisten erfreuen oder bewegen.

Kann gute Fotografie Leben retten?
Gute Fotografie kann inspirieren. Sie kann neue Kraft geben. Sie wird niemals wie ein Arzt vorgehen, aber sie kann hilfreiche, tröstende Gefühle freisetzen.

Wie viele Sinne braucht ein Fotograf mindestens?
Sehen. Ende.

Was empfindest Du, wenn du dir deine eigenen Bilder anschaust?
Ich denke an die Arbeit, die hinter einem guten Bild steckt. Die kalten Finger, die ich hatte als ich das schöne Licht im Winter genutzt habe. Oder die Hitze, durch die ich meine Ausrüstung getragen habe. Oder die vielen Versuche, bis das Bild entstand, das ich mir überlegt hatte.

Bist du Autodidakt?
Ja. Es ist eine langsame Entwicklung, die aber sichtbar ist.

Willst Du genau das, was Du gerade machst, dein Leben lang machen?
Nein. Ich will mich weiterentwickeln. Und es dann anders machen. Ich probiere im Moment sehr viel aus: Neben der Urbanen-, und vor allem der Architektur-, interessiert mich auch die Food-Fotografie. Ich fotografiere aber auch das, was ich in der Zeit mit meiner Familie sehe. Das sind dann vor allem Aufnahmen von der Natur und Menschen. Wie mein Leben wird sich also auch das ändern, was ich fotografiere.

Lass uns von Visionen erzählen. Hast Du einen großen Traum, eine große Vision für Dich, deine Arbeit und deine Zukunft?
Ich würde gern mal die Zeit und Gelegenheit haben, andere Orte langsam fotografisch zu erschließen. Ohne Zeitdruck da sein zu können und zum Beispiel für Chicago, Dessau oder Estland Ideen und Bilder zu entwickeln und sie dann in tatsächliche Fotos umsetzen zu können.




Entscheide Dich: Magst du das Handwerk oder die Kunst? 

Wer das beantworten kann, der kann auch die Bilder machen, die in ihm stecken und mit denen er gut und glücklich werden kann.


Gibt es jemandem, dem du besonders viel verdankst? Karriere-Push-Up, visuelle Inspiration oder menschlichen Support?
Meiner Frau, die mir Zeit und Gelegenheiten schenkt, um zu fotografieren und stundenlang Bilder zu bearbeiten. Und den Leuten von Pickmotion, die meinen Bildern zutrauten, auch andere zu überzeugen und mich damit sehr motivierten.

Wenn du aus deinem Portfolio genau ein einziges Bild zeigen dürftest, welches deine Arbeit am Besten zusammenfasst, welches wäre das?
„Dit ist Berlin“. Denn hier bin ich unterwegs, hier entstehen die meisten Bilder und hier finde ich sie immer wieder, die besonderen Momente: Wenn die Stadt, mit der Berliner so oft hadern, sich wider alle Erwartung plötzlich schön zeigt.

Wie würdest du deinen Stil beschreiben?
Sachlich in der Bildsprache und emotional in der Wirkung.

Hast du fotografisch gesehen Vorbilder?
Ich suche nach Fotografen, die mich inspirieren. Das können berühmte Namen sein aber auch unbekannte in der Online-Community. Von ihnen versuche zu lernen – oder mich einfach an ihren Bildern zu erfreuen.




vielen Dank

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen